«Wenn ich nichts sage ist das Lob genug.»
- Sven Partusch
- 9. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
In einem meiner Seminare ging es im Gespräch unter anderem um unzufriedene Mitarbeitende. Einer der Teilnehmenden klagte über eine frustrierte Belegschaft und fehlendes Vertrauen von oben.
Auf die Frage, was konkret zur Mitarbeiterzufriedenheit derzeit unternommen wird, kam nicht wirklich eine greifbare Antwort.
Ich fragte konkreter nach und wollte wissen, wie und wann bspw. Lob an das Team oder an Einzelpersonen gerichtet wird.
Dann kam der Hammer:
«Wenn er nichts sagt, dann ist alles ok und damit Lob genug. Ausserdem werden wir bezahlt.»
Die Gruppe war über dieses Verhalten vom Vorgesetzten schockiert.
Im weiteren Verlauf haben wir in der Gruppe das Thema Lob vertieft.
Hier die Zusammenfassung der Teilnehmenden:
Lob sollte:
👉 ernst gemeint sein (gespieltes Loben wird schnell erkannt und nicht angenommen)
👉 möglichst konkret sein (direkten Bezug zur erbrachten Leistung)
👉 mit Blickkontakt und persönlich erfolgen (in Gruppen eignet sich eine Sitzung)
👉 Emotionen enthalten (zeigt Menschlichkeit und wirkt authentisch)
👉 individuell sein (nicht nach dem Giesskannenprinzip)
👉 auch in Krisen an Erfolge erinnern (in schwierigen Momenten das Gute sehen)
👉 Eigenlob berücksichtigen (stolze Mitarbeitende dürfen gerne eine Bestätigung erhalten)
Fazit:
Richtig loben im Alltag ist oft nicht einfach und kann nur funktionieren, wenn die gelobte Person das Lob auch als Lob annehmen kann.
Dabei schütten manche Führungspersonen Lob mit der Giesskanne über die Mitarbeitenden aus und sind dann der Meinung die erforderliche Wertschätzung erbracht zu haben. In der Praxis löst dieses Verhalten oft nicht den gewünschten Effekt aus und verfehlt seine Wirkung.

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